Gibt es die DO/PO-Alternation im Mandarin Chinesischen?

Verschiedene Linearisierungsoptionen für Verbargumente können mit einer Veränderung der syntaktischen Funktionszuweisung einhergehen. In diesem Artikel wird untersucht, ob dies auch für das Mandarin Chinesische gilt. Konkret liegt der Fokus auf dreistelligen Prädikaten. Im Mandarin Chinesischen...

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Main Authors: Fan, Jing (Author) , Gerwien, Johannes (Author)
Format: Article (Journal)
Language:German
Published: 1.12.2021
In: Heidelberg University papers on language & cognition
Year: 2021, Volume: 2, Issue: 2, Pages: 1-13
ISSN:2513-132X
DOI:10.11588/huplc.2021.2.84636
Online Access:Verlag, kostenfrei, Volltext: https://doi.org/10.11588/huplc.2021.2.84636
Verlag, kostenfrei, Volltext: https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/huplc/article/view/84636
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Author Notes:Jing Fan and Johannes Gerwien
Description
Summary:Verschiedene Linearisierungsoptionen für Verbargumente können mit einer Veränderung der syntaktischen Funktionszuweisung einhergehen. In diesem Artikel wird untersucht, ob dies auch für das Mandarin Chinesische gilt. Konkret liegt der Fokus auf dreistelligen Prädikaten. Im Mandarin Chinesischen lassen sich Rezipient- und Thema-Rolle in ditransitiven Konstruktionen ganz ähnlich wie im Englischen und Deutschen hinsichtlich ihrer absoluten Reihenfolge austauschen, wobei das Morphem gei eine wichtige Rolle spielt. Einige Autoren sehen hierin Grund zu der Annahme, dass es sich bei diesem Phänomen um ein Äquivalent zur sogenannten Double-object/Prepositional-object-Alternation (DO/PO-Alternation) handelt. Zunächst wird auf theoretischer Ebene gezeigt, dass gei in allen möglichen ditransitiven Konstruktionen keinesfalls als Präposition, geschweige denn als funktionales Morphem, das eine syntaktische Funktion realisiert, analysiert werden kann. Anschließend werden Ergebnisse aus einem Sprachproduktionsexperiment berichtet, die zeigen, dass die Dreistelligkeit der meisten Verben in ditransitiven Konstruktionen erst durch gei zustande kommt, woraus ebenfalls geschlussfolgert werden kann, dass gei nicht als Marker für die syntaktische Realisierung einer bereits durch ein Basisverb spezifizierten dreistelligen thematischen Struktur angesehen werden kann, wie ‚to‘ in der englischen PO-Variante. Vielmehr ist gei ein lexikalisches Morphem, das die semantische Rolle Rezipient einer transitiven Basisstruktur hinzufügt. Abschließend werden die Ergebnisse in Hinblick auf psycholinguistische Fragestellungen diskutiert.
Item Description:Gesehen am 06.12.2021
Physical Description:Online Resource
ISSN:2513-132X
DOI:10.11588/huplc.2021.2.84636