Klinische „Erfahrung“ als Evidenzkriterium?: Psychiatrische Beiträge zu einer Nachkriegsdebatte um eine „Reform der Medizin“ und die Entwicklung der „verstehenden Anthropologie“ Jürg Zutts

Auf dem Wiesbadener Internistenkongress von 1949 forderten Alexander Mitscherlich und Viktor von Weizsäcker eine Erweiterung des naturwissenschaftlichen Kausalitätsbegriffs um die Suche nach dem Sinn von Krankheit in der Lebensgeschichte. Hiermit wurde ein traditionelles psychiatrisches Paradigma...

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Main Author: Rotzoll, Maike (Author)
Format: Article (Journal)
Language:German
Published: 11.November 2021
In: NTM
Year: 2021, Volume: 29, Issue: 4, Pages: 447-473
ISSN:1420-9144
DOI:10.1007/s00048-021-00319-2
Subjects:
Online Access:Verlag, lizenzpflichtig, Volltext: https://dx.doi.org/10.1007/s00048-021-00319-2
Verlag, lizenzpflichtig, Volltext: https://doi.org/10.1007/s00048-021-00319-2
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Author Notes:Maike Rotzoll
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Summary:Auf dem Wiesbadener Internistenkongress von 1949 forderten Alexander Mitscherlich und Viktor von Weizsäcker eine Erweiterung des naturwissenschaftlichen Kausalitätsbegriffs um die Suche nach dem Sinn von Krankheit in der Lebensgeschichte. Hiermit wurde ein traditionelles psychiatrisches Paradigma infrage gestellt: die vermutete somatische Ursache psychischer Erkrankungen. Damit standen auch psychiatrische Evidenzpraktiken auf dem Prüfstand. Im ersten Teil dieses Beitrags werden im Sinne eines Querschnitts drei psychiatrische Positionen rekonstruiert, die auf dem Kongress zur Darstellung kamen. Im zweiten Teil wird die Entwicklung eines der beteiligten Psychiater, Jürg Zutt, im Längsschnitt untersucht, wobei der Fokus auf der Frage nach möglichen Auswirkungen der Wiesbadener Debatte auf seine wissenschaftliche Neuausrichtung sowie den Konsequenzen für seine Auffassung von psychiatrischer Evidenz liegt.
Item Description:Gesehen am 13.04.2022
Physical Description:Online Resource
ISSN:1420-9144
DOI:10.1007/s00048-021-00319-2