Prophylaxe und Therapie Tumortherapie-induzierter Nausea und Emesis: Update der MASCC/ESMO-Leitlinie - was ist neu?

Nach wie vor zählen Übelkeit und Erbrechen unter Patient*innen zu gefürchteten Nebenwirkungen der antineoplastischen Therapie. Eine optimale antiemetische Prophylaxe ist daher essenziell. Im Dezember letzten Jahres haben die European Society for Medical Oncology (ESMO) und die Multinational Assoc...

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Main Authors: Jahn, Franziska (Author) , Behlendorf, Timo (Author) , Jordan, Karin (Author)
Format: Article (Journal)
Language:German
Published: 16. Mai 2024
In: Die Onkologie
Year: 2024, Volume: 30, Issue: 7, Pages: 556-564
ISSN:2731-7234
DOI:10.1007/s00761-024-01527-w
Online Access:lizenzpflichtig
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Author Notes:F. Jahn, T. Behlendorf, K. Jordan
Description
Summary:Nach wie vor zählen Übelkeit und Erbrechen unter Patient*innen zu gefürchteten Nebenwirkungen der antineoplastischen Therapie. Eine optimale antiemetische Prophylaxe ist daher essenziell. Im Dezember letzten Jahres haben die European Society for Medical Oncology (ESMO) und die Multinational Association of Supportive Care in Cancer (MASCC) die Leitlinien zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen bei Chemo- und Radiotherapie aktualisiert. Hierzu wurde, als Grundlage für die Aktualisierung der Empfehlungen, Literatur seit dem letzten Leitlinienupdate 2015 bis Januar 2023 systematisch gesucht und bewertet. Ein Aspekt des Updates ist die Klassifizierung von insgesamt 107 neu zugelassenen i.v. bzw. p.o. zu verabreichenden Tumortherapeutika bezüglich ihres Potenzials, Erbrechen oder Übelkeit zu verursachen. Bei den Antiemetika wurde insbesondere das Medikament Olanzapin aufgewertet. So wird empfohlen, dass das atypische Neuroleptikum die Dreifachantiemese bei hoch emetogener Tumortherapie in der akuten Phase an Tag 1 mit 5‑HT3(Serotonin)-Rezeptorantagonist, Dexamethason und NK1(Neurokinin-1)-Rezeptorantagonist ergänzt. Auch zur Prävention von Nausea und Emesis in der verzögerten Phase wird Olanzapin bei hoch emetogener Tumortherapie und Anthrazyklin-Cyclophosphamid(AC)-basierten Therapien des Mammakarzinoms empfohlen. Zum ersten Mal beinhaltet die Leitlinie neben pharmakologischen Maßnahmen nun auch Empfehlungen zu integrativen und nichtpharmakologischen Behandlungen, wie Akupressur und Akupunktur, progressiver Muskelentspannung und der Verwendung von Ingwer. Der vorliegende Beitrag liefert einen ausführlichen Überblick über die wichtigsten Änderungen und Neuerungen des Leitlinienupdates.
Item Description:Gesehen am 28.10.2024
Physical Description:Online Resource
ISSN:2731-7234
DOI:10.1007/s00761-024-01527-w