Roboter-assistierte Hemihepatektomie links mittels Glissonean pedicle approach bei Caroli Syndrom: Videopaper = Robotic left hepatectomy using the Glissonean pedicle approach for the treatment of Caroli’s syndrome

Zielsetzung Das Caroli-Syndrom ist eine seltene Gallenwegserkrankung, die durch eine nicht obstruktive Dilatation der intrahepatischen Gallenwege, Leberfibrose und ein erhöhtes Risiko für ein cholangiozelluläres Karzinom charakterisiert ist. Eine Leberresektion ist beim lokalen Befund die Therapi...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser: Birgin, Emrullah (VerfasserIn) , Reißfelder, Christoph (VerfasserIn) , Rahbari, Nuh Nabi (VerfasserIn)
Dokumenttyp: Article (Journal) Editorial
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: April 2023
In: Zentralblatt für Chirurgie
Year: 2023, Jahrgang: 148, Heft: 2, Pages: 129-132
ISSN:1438-9592
DOI:10.1055/a-1923-4341
Online-Zugang:Verlag, lizenzpflichtig, Volltext: https://doi.org/10.1055/a-1923-4341
Verlag, lizenzpflichtig, Volltext: http://www.thieme.connect.de/DOI/DOI?10.1055/a-1923-4341
Volltext
Verfasserangaben:Emrullah Birgin, Christoph Reissfelder, Nuh N. Rahbari
Beschreibung
Zusammenfassung:Zielsetzung Das Caroli-Syndrom ist eine seltene Gallenwegserkrankung, die durch eine nicht obstruktive Dilatation der intrahepatischen Gallenwege, Leberfibrose und ein erhöhtes Risiko für ein cholangiozelluläres Karzinom charakterisiert ist. Eine Leberresektion ist beim lokalen Befund die Therapie der Wahl und wird in der Literatur zunehmend minimalinvasiv durchgeführt. Allerdings wurde in der Literatur bisher eine roboterassistierte Leberresektion beim Caroli-Syndrom nicht beschrieben. Indikation Eine 72-jährige asiatische Patientin wurde mit einer multifokalen zystischen Dilatation der Lebersegmente II, III und IV unserer Klinik vorgestellt. Bis auf eine konventionelle Appendektomie waren keine weiteren Voroperationen und Vorerkrankungen, insbesondere keine kongenitalen Zysten, bekannt. Die Leberfunktionsparameter waren unauffällig und die Echinokokkus-Serologie fiel negativ aus. Die MRT-Schnittbildgebung zeigte eine reguläre Gallenwegsanatomie der rechten Leber. Eine roboterassistierte Hemihepatektomie links mit dem Da Vinci Xi-System wurde geplant. Methode Die roboterassistierte Hemihepatektomie links wurde in einer Französischlagerung durchgeführt. Zunächst erfolgte eine Adhäsiolyse und Cholezystektomie. Eine aberrante Leberarterie aus der A. gastrica sinistra wurde mithilfe von Clips abgesetzt. Nach Senkung der hilären Platte wurde der linke Pedikel en bloc mittels Glissonean Pedicle Approach umfahren und mit einer Bulldog-Klemme ausgeklemmt. Eine ischämische Demarkationslinie zur rechten Leber zeichnete sich auf der Leberoberfläche ab. Die Parenchymdissektion wurde mittels bipolarer Pinzette durchgeführt. Ein Pringle-Manöver wurde nicht angewendet. Der linke Pedikel und die linke Lebervene wurden mit einem robotischen Linearstapler abgesetzt und die mittlere Lebervene erhalten. Die regelrechte Perfusion der Restleber inkl. Segment I wurde mittels intravenöser Indocyaningrünapplikation (ICG) in einer Dosierung von 0,2 mg/kg Körpergewicht bestätigt. Das Resektat wurde in einen Bergebeutel verbracht und über einen Pfannenstiel-Schnitt geborgen. Die OP-Zeit betrug 239 min mit einem Gesamtblutverlust von 100 ml. Die Patientin wurde am 5. postoperativen Tag entlassen. Der histologische Befund bestätigte ein Caroli-Syndrom. In der 6-Monats-Verlaufskontrolle hatte die Patientin eine regelrechte Leberfunktion ohne Zeichen einer rezidivierenden Erkrankung. Schlussfolgerung Eine Hemihepatektomie links ist in der Glissonean-Pedicle-Approach-Technik sicher roboterassistiert durchführbar und ein geeignetes Verfahren für die Therapie des Caroli-Syndroms.
Beschreibung:Artikel online veröffentlicht: 14. September 2022
Gesehen am 20.08.2024
Beschreibung:Online Resource
ISSN:1438-9592
DOI:10.1055/a-1923-4341