Pflege im Nationalsozialismus

Der allgemeinen Bedeutung der „Volksgesundheit“ im „Dritten Reich“ entsprechend wurde auch der Krankenpflege von den Nationalsozialist*innen eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung ihrer gesundheitspolitischen Ziele beigemessen. Diesem Umstand trug die Vereinheitlichung der Berufsorganisationen ebe...

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Main Authors: Rotzoll, Maike (Author) , Beyer, Christof (Author)
Format: Chapter/Article
Language:German
Published: 18 March 2025
In: Lehrbuch Geschichte der Pflege
Year: 2025, Pages: 107-126
DOI:10.1007/978-3-662-69826-6_8
Online Access:Verlag, lizenzpflichtig, Volltext: https://doi.org/10.1007/978-3-662-69826-6_8
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Author Notes:Maike Rotzoll und Christof Beyer
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Summary:Der allgemeinen Bedeutung der „Volksgesundheit“ im „Dritten Reich“ entsprechend wurde auch der Krankenpflege von den Nationalsozialist*innen eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung ihrer gesundheitspolitischen Ziele beigemessen. Diesem Umstand trug die Vereinheitlichung der Berufsorganisationen ebenso Rechnung wie die verbindlichen Ausbildungsregelungen zur allgemeinen Krankenpflege und zum Hebammenwesen von 1938. Die neu gebildete „NS-Schwesternschaft“ sollte als Elite in der Krankenpflege fungieren, der Beruf allgemein im Sinne des nationalsozialistischen Frauenbildes gesellschaftlich aufgewertet werden. Von dieser „Aufwertung“ ausgenommen war die psychiatrische Pflege, der eine tragende Rolle bei den als „Geheimsache“ behandelten Krankenmorden zukam, wenngleich diese Pflegenden einen geringen sozialen Status hatten. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges verlagerte das Verhungernlassen und Töten mit Medikamentenüberdosen das Sterben von Patient*innen dann in den unmittelbaren Alltag der Pflegenden, wobei diese Selektions- und Tötungsaufgaben übernahmen.
Item Description:Gesehen am 29.04.2025
Physical Description:Online Resource
ISBN:9783662698266
DOI:10.1007/978-3-662-69826-6_8