Schizophrenie und Katatonie: von der ICD-10 zur ICD-11

Die Klassifikation der Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises hat einen vielfältigen Wandel durchlaufen. Seit den ersten Beschreibungen katatoner Zustandsbilder durch Karl Ludwig Kahlbaum (Kahlbaum, 1874) sowie der nosologischen Einordnung psychotischer Syndrome durch Emil Kraepelin (Kraepeli...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser: Nickl-Jockschat, Thomas (VerfasserIn) , Steiner, Johann (VerfasserIn) , Hirjak, Dusan (VerfasserIn) , Hasan, Alkomiet (VerfasserIn)
Dokumenttyp: Article (Journal)
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 29 July 2025
In: Der Nervenarzt
Year: 2025, Jahrgang: 96, Heft: 7, Pages: 640$647t6
ISSN:1433-0407
DOI:10.1007/s00115-025-01860-4
Online-Zugang:Verlag, lizenzpflichtig, Volltext: https://doi.org/10.1007/s00115-025-01860-4
Verlag, lizenzpflichtig, Volltext: http://link.springer.com/article/10.1007/s00115-025-01860-4
Volltext
Verfasserangaben:T. Nickl-Jockschat, J. Steiner, D. Hirjak, A. Hasan
Beschreibung
Zusammenfassung:Die Klassifikation der Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises hat einen vielfältigen Wandel durchlaufen. Seit den ersten Beschreibungen katatoner Zustandsbilder durch Karl Ludwig Kahlbaum (Kahlbaum, 1874) sowie der nosologischen Einordnung psychotischer Syndrome durch Emil Kraepelin (Kraepelin, 1883) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es immer wieder zu Veränderungen in den Diagnosekriterien dieser Störungsbilder mit entsprechenden Folgen für die klinische Praxis. Eugen Bleuler (Bleuler, 1911) prägte den Begriff Schizophrenie und betonte damit die von ihm beobachteten Spaltungsphänomene im Denken, Fühlen und Handeln. Mit der Einführung der 11. Version der International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-11) kam es zu mehreren signifikanten Veränderungen. Zum einen verloren die Erstrangsymptome an Bedeutung. Auch wurden die Subtypen (z.B. paranoide, hebephrene, katatone Schizophrenie) abgeschafft, stattdessen wurden Symptom- und Verlaufsklassifikatoren eingeführt. Schließlich wurde die Katatonie nun als eigenständige diagnostische Entität definiert, während sie in der ICD-10 noch unter dem Code F20.2 den Schizophrenien zugeordnet war. Damit wird dem eigenständigen, diagnoseübergreifenden Ansatz der Katatonie Rechnung getragen. Durch die zuvor genannten Symptom- und Verlaufsklassifikatoren setzt die ICD-11 im Vergleich zur Vorversion verstärkt auf einen hybriden kategorial-dimensionalen Ansatz zur Diagnosestellung.
Beschreibung:Gesehen am 16.09.2025
Beschreibung:Online Resource
ISSN:1433-0407
DOI:10.1007/s00115-025-01860-4