Hitzedom in Deutschland und wie gut wir darauf vorbereitet sind

Hintergrund: In den letzten 4 Jahren sind in Ländern, wie Arizona (USA), Indien, Saudi-Arabien, Australien und Britisch-Kolumbien (Kanada), extreme lange Hitzewellen von 40°C und mehr aufgetreten. Die Dauer betrug zwischen 14 Tagen in Kanada und länger als 3 Monate in Arizona. Der „Hitzedom“ („hea...

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Main Authors: Becker, Clemens (Author) , Griebe, Thomas (Author) , Weingart, Christian (Author)
Format: Article (Journal)
Language:German
Published: 27 June 2025
In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
Year: 2025, Volume: 58, Issue: 4, Pages: 254-260
ISSN:1435-1269
DOI:10.1007/s00391-025-02459-9
Online Access:Verlag, lizenzpflichtig, Volltext: https://doi.org/10.1007/s00391-025-02459-9
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Author Notes:Clemens Becker, Thomas Griebe, Christian Weingart
Description
Summary:Hintergrund: In den letzten 4 Jahren sind in Ländern, wie Arizona (USA), Indien, Saudi-Arabien, Australien und Britisch-Kolumbien (Kanada), extreme lange Hitzewellen von 40°C und mehr aufgetreten. Die Dauer betrug zwischen 14 Tagen in Kanada und länger als 3 Monate in Arizona. Der „Hitzedom“ („heat dome“) in der Region Vancouver zeigt, dass ähnliche Ereignisse in unseren Breitengraden auftreten können; diese sind in den Planungen in Deutschland noch nicht ausreichend berücksichtigt. Methoden: Bislang liegen lediglich Peer-Reviewed-Daten aus Kanada vor; andere Ereignisse wurden noch nicht umfassend aufgearbeitet. Bei der Recherche wurde auf Regierungsinformationen und andere amtliche Quellen zurückgegriffen. Ziel ist es, Bereiche, die im bisherigen Diskurs in Deutschland unzureichend berücksichtigt wurden, zu identifizieren.Ergebnisse: Es wurden Maßnahmen erkannt, die bislang in Deutschland nicht oder kaum berücksichtigt werden, wie die Einrichtung von Krisenstäben, die Vorplanung einer Kommunikationsstrategie sowie eine Festlegung der Zuständigkeiten für Maßnahmen wie Beschäftigungsverbote im Außenbereich, Evakuierung und Urlaubseinschränkungen von Beschäftigten im Gesundheitswesen. Extreme Hitzeereignisse sind als Naturkatastrophen zu definieren, um diese Maßnahmen veranlassen zu können. Viele der Aktionen, die jetzt auf freiwilliger Basis geplant werden, müssten dann verbindlich und – falls nötig – per Verordnung erfolgen.Schlussfolgerung: Die Planung von Maßnahmen bei extremen Hitzeereignissen muss in Deutschland vielerorts noch erarbeitet werden. In den 25 veröffentlichten Hitzeaktionsplänen werden sie nicht erwähnt. Viele Regionen sind nicht angemessen vorbereitet. Es geht um die Verhinderung Zehntausender Todesfälle, die bei einem solchen Ereignis auftreten könnten.
Item Description:Online veröffentlicht: 27. Juni 2025
Gesehen am 31.10.2025
Physical Description:Online Resource
ISSN:1435-1269
DOI:10.1007/s00391-025-02459-9